Press Release of the University of Freiburg.
Nachhaltige Ressourcenwirtschaft der Zukunft
Neue Forschungsgruppe „Circulus“ an der Universität Freiburg erhält Bundesförderung über zwei Millionen Euro
Nachhaltiges Wachstum ermöglichen, den Ressourcenverbrauch senken, Treibhausgasemissionen reduzieren: Ob und wie dies im Hinblick auf die wirtschaftliche Nutzung von Pflanzen als Rohstoffe möglich ist, will eine neue Nachwuchsforschungsgruppe an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg herausfinden. Dr. Sina Leipold, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Forst- und Umweltpolitik, hat die Gruppe zum Thema „Transformationspfade und -hindernisse zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft in der Bioökonomie – Circulus” eingeworben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Vorhaben in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt zwei Millionen Euro. Unter Leipolds Leitung werden vier junge Forscherinnen und Forscher aus den Sozial-, Wirtschafts-, Ingenieurs- und Technikwissenschaften Grundfragen der Gestaltung einer nachhaltigen Ressourcenwirtschaft der Zukunft nachgehen. Das Projekt startet im September 2016.
Auf der Suche nach Ersatz für Öl, Gas und Kohle setzen Deutschland und viele andere Staaten verstärkt auf die Nutzung von Pflanzen als Rohstoffe. Sie streben eine Transformation hin zur so genannten Bioökonomie an. Darin liegen aber nicht nur Chancen, sondern zugleich auch wirtschaftliche, ökologische und soziale Herausforderungen. So wachsen etwa die Sorge um eine Flächenkonkurrenz zwischen dem Anbau von Energiepflanzen und Nahrungsmitteln oder die Risiken, die mit dem Einsatz von Gentechnik zur Ertragssteigerung verbunden sind. Die Kreislaufwirtschaft wird für diese Herausforderungen als Lösung zunehmend politisch diskutiert: Ziel ist es, in 2 der Bioökonomie Pflanzen so zu verwenden, dass die aus ihnen gewonnenen Materialien in der Produktion eingesetzt, über Recyclingstufen mehrfach verwertet und schließlich in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden können.
Die Gruppe will anhand von ausgewählten Fallstudien herausarbeiten, wie die Transformation zu einer grünen Kreislaufwirtschaft in verschiedenen Sektoren gelingen kann. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nehmen vor allem zwei Aspekte in den Blick: zum einen politische Initiativen und Rahmenbedingungen wie Gesetze, Selbstverpflichtungen oder Förderprogramme, zum anderen die wirtschaftliche Praxis, beispielsweise Informations- und Materialflüsse in Sektoren, die auf pflanzlichen Rohstoffen wie Holz, Soja oder Stroh basieren. Bei seiner Arbeit wird das Team eng mit Wirtschaftsverbänden und Unternehmen kooperieren. Ziel ist, auf Basis der wissenschaftlichen Erkenntnisse gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik und Wirtschaft über Workshops und eine Onlineplattform Transformationsstrategien zu erarbeiten.